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Die Thoraxchirurgie am Klinikum Konstanz setzt die so genannte "Schlüsselloch-Chirurgie" bei Lungenkrebs als Methode ein, um auch Risikopatienten in schlechtem Allgemeinzustand zu behandeln, für die eine herkömmliche Operation zu belastend wäre. Vergleichbare Behandlungsmöglichkeiten bieten bisher im Südwesten nur Freiburg und Stuttgart.
Am ersten März dieses Jahres ist in der Thoraxchirurgie unter Chefarzt Dr. Thomas Kiefer am Klinikum Konstanz zum ersten Mal einem Patienten mit Lungenkrebs ein Lungenlappen entfernt worden, ohne dass der Brustkorb wie bisher mit einem größeren Schnitt eröffnet werden musste. Unter dem Stichwort "Schlüsselloch-Chirurgie" ist diese so genannte "minimal-invasive Lungenlappenresektion" einzuordnen, die Patienten mit Lungenkrebs weit weniger belastet als herkömmliche Operationstechniken. Von dieser Methode profitieren daher Patienten in besonderem Maße, die bisher aufgrund ihres Allgemeinzustandes nicht operiert werden konnten.
Bei Patienten mit Lungenkrebs ist die aktuell schlechte Lungenfunktion häufig gepaart mit einer Vorbelastung des Herzens. Dies ist einer der Gründe, dass bislang nur etwa 20 bis 25 Prozent der Fälle mit Lungenkrebs operiert werden konnten - bei den verbliebenen 75 bis 80 Prozent verbot der schlechte Allgemeinzustand oder fortgeschrittenes Tumorwachstum die Operation. Bei der minimal-invasiven Operationstechnik werden zunächst lediglich drei gut einen Zentimeter lange Schnitte gesetzt, um den betroffenen Lungenlappen abzutrennen, und erst am Schluss wird ein etwa fünf Zentimeter langer Hilfsschnitt gesetzt, um das Gewebe aus dem Körper entfernen zu können. Das geringere Trauma im Vergleich zu dem sonst üblichen 20 bis 30 Zentimeter langen Schnitt reduziert die Belastung für den Körper: Das Immunsystem wird weniger gefordert, und die Narkose ist leichter, so dass kaum Reaktionen wie Blutdruckschwankungen auftreten, die sich auf das Herz und die großen Gefäße negativ auswirken können. Nach der Operation müssen weniger Schmerzmittel eingesetzt werden, unter anderem auch deshalb, weil die Rippen, an denen die Atemmuskulatur ansetzen, nicht so weit auseinander gedehnt werden müssen. Im Durchschnitt konnten die Patienten bereits nach vier bis fünf Tagen nach Hause entlassen werden.
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