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Leistungsspektrum

Ausstellung „Die Malerei mit Licht" von Debora Böniger

Ausstellungen

Termin:22.11.2014 um 10:00 Uhr
Ort: Junge Galerie im Hegau-Jugendwerk Gailingen
Kosten: Der Eintritt ist frei!
Die Malerei mit Licht (Debora Böniger, Zürich) In der Zeit vom 22. November 2014 bis zum 20. Januar 2015 zeigt die junge Galerie Fotografien der Züricher Kunsttherapeutin und Sonderschullehrerin Debora Böniger. Die Bilder entstanden in einem Projekt mit Jugendlichen aus dem Hegau-Jugendwerk, indem sie mit Lichtquellen Figuren und Symbole in die Luft malten. Die fotografische Technik nutzt Langzeitbelichtungen bei Dunkelheit oder in einem abgedunkelten Raum. Durch Bewegung einer oder mehreren Lichtquellen entstanden so Fotografien von einer Wirklichkeit, die so nie zu sehen war. Debora Böniger arbeitet am liebsten in künstlerischen Projekten mit Jugendlichen. Die dabei oft spontan entstandenen Werke brauchen in ihren Augen keine weiteren Bearbeitungen. Die Kunstwerke entstehen aus dem Moment heraus. Während eines Praktikums in der Kunstwerkstatt des Hegau-Jugendwerks im Frühjahr 2014 initiierte sie das Projekt „Light Painting“. Jeweils am Montagabend ab 19 Uhr trafen sich all die Rehabilitanden des Hegau-Jugendwerks, die Lust und Zeit hatten, um mit Licht zu malen und dies mit Langzeitbelichtungen in Fotos festzuhalten. Kreative und auch anrührende Ideen und Momente entstanden aus der Gruppendynamik heraus. Die Bilder können einerseits als ästhetische Farbkompositionen erlebt werden oder aber als Text im eigentlichen Sinne des Wortes gelesen werden. „Synästhesie“ ist ein wichtiges Schlüsselwort. Das griechische Wort „syn“ bedeutet zusammen und „Aisthesis“ ist die Empfindung. Synästhesie“ ist die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung. Ungefähr 10 % aller Menschen erleben Wahrnehmungen derart verknüpft. Bei Synästheten löst ein Sinnesreiz einer Sinnesmodalität eine zusätzliche „Wahrnehmung“ in mindestens einer anderen Sinnesmodalität aus. Das bedeutet, dass beispielsweise Töne (einem) über die Haut „streichen“ und als Tast- oder Farbempfindungen wahrgenommen werden, Geschmacksempfindungen als geometrische Formen erlebt werden oder Klänge eine Geschmacksempfindung auslösen. Einige Synästheten nehmen Buchstaben oder Zahlen farbig wahr und bei anderen reicht die gedankliche Visualisierung einer Zahl aus, um eine Farbgebung auszulösen. Madeleine Felber hat 1987 ein eigenes Farbalphabet, den emef-farbcode entwickelt, wobei sie jedem Sprachlaut einen Farbton zuordnet. Damit übersetzt sie Wörter, Gedichte und Texte in konstruktive Bildkompositionen (Farbanordnungen). Diese werden zum Teil am PC zu „Klangbildern“ transformiert. Vielfältig spielt sie mit viel Kreativität auf der Klaviatur eines erweiterten Gestaltungsraumes zwischen Schrift und Bild einerseits und dem, was dies eben auch ist, nämlich Farbe, Rhythmus und Klang. Die Ausstellung, die nicht nur im Vorbeigehen zu würdigen ist, lädt ein zum Verweilen, zum Entziffern und Entdecken. Versuchen Sie den Schritt in den Raum einer erweiterten Art des Wahrnehmens und Gestaltens.
 
 
 
 

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