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Fachaustausch zu neuroorthopädischen Probleme und deren Behandlungsmöglichkeiten

05.05.2025

Dr. Michael Poschmann referiert über die minimalinvasive OP-Methode "perkutane Myofasziotomie"

Zu einem Fachaustausch und Workshop mit dem Titel „Neurologische Grunderkrankungen und neuroorthopädische Probleme – Korrektur durch minimalinvasive Operationen“ war Dr. Michael Poschmann, Chefarzt im Fachzentrum für Kinder- und Neuroorthopädie der Schön Klinik München Harlaching (links im Bild), auf Einladung von Stefan Daub, Leiter der Physiotherapie (re i.B.), ins Hegau-Jugendwerk (HJW) gekommen.

Das HJW arbeitet gut und oft mit der Schön Klinik zusammen, sie ist einer der Haupteinweiser vor allem, wenn es um die Nachbehandlung von Myofasziotomien im pädiatrischen Bereich geht. Dabei handelt es sich um eine minimalinvasive OP-Methode (perkutane Muskelfaszienverlängerung), die in der Schön Klinik seit 2008 mit großem Erfolg und in großer Anzahl angewandt wird – bis zu 350 Operationen dieser Art werden jährlich durchgeführt.

Die Methode der perkutanen Myofasziotomie führt zur deutlichen Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit bei spastischen Bewegungsstörungen an Beinen und Armen, wie Dr. Poschmann anhand zahlreicher Fallbeispiele zeigen konnte. Der große Vorteil der Methode, die mit wenig chirurgischem Besteck und wenigen Schnitten und deswegen ohne große sichtbare Narben auskommt, ist die kurze OP-Dauer, der kurze stationäre Aufenthalt und die Möglichkeit der sofortigen Vollbelastung mit geringen Schmerzen nach der Operation. Mit Hilfe einer adäquaten Reha erfahren die Kinder und Jugendlichen schnell eine deutliche Verbesserung ihrer Mobilität.

Doch die Schön-Klinik überweist nicht nur Kinder und Jugendliche zur Reha in das HJW, umgekehrt ermöglicht die besonders gute Beziehung beider Kliniken, dass Patienten des HJW schnelle OP-Termine in Harlaching bekommen, wenn es bei Patienten erforderlich ist. Dr. Poschmann hat mittlerweile auch etliche Patienten mit neurogenen Spitzfüßen von Patienten nach schweren Hirnschädigungen mit gutem Erfolg operiert – das ist auch für das Patientenklientel des HJW von großem Interesse.

Der Vortrag mit zahlreichen Praxisbeispielen war also nicht nur spannend und besonders eindrücklich, sondern hat auch einen Bezug zur täglichen Arbeit der Physio- und Ergotherapeuten im HJW. Kein Wunder also, dass der Vortrag sehr gut besucht war. Nach dem Überblicksvortrag mit zahlreichen kleinen Videos und Bildern von Fallbeispielen – die teils den positiven Verlauf bis zu fünf Jahre nach der OP zeigten, stellte sich Dr. Poschmann ausführlich den Fragen der Anwesenden, gemeinsam wurden abschließend Fallbeispiele aus dem HJW diskutiert.

Stefan Daub organisiert jährlich Veranstaltungen mit namhaften Referenten zu Themen, die für den Therapiealltag im HJW relevant sind. Das sind Vorträge wie man sie oft nur auf Fachkongressen erleben kann, allerdings mit dem großen Vorteil, im Anschluss die Zeit für eine intensive und zielgerichtete Diskussion zu haben.

 
 
 

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