„Musiktherapie ist der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit“. (Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft - DMtG)
Musik entspannt, macht Freude, löst beim Zuhören intensive Emotionen aus, kann das Schmerzempfinden beeinflussen und hebt die Stimmung. Musik ist nicht auf ein kognitiv-analytisches Bewusstsein angewiesen und kann deswegen auf unbewusster Ebene ansetzen. Musik spricht verschiedene Bereiche des Gehirns an und kann Verknüpfungen schaffen. Diese und viele weitere positive Eigenschaften versucht die Musiktherapie zu nutzen.
In der Musiktherapie wird das Medium Musik genutzt um Alltagsziele auf emotionaler und funktionaler Ebene zu erreichen. Dafür werden sowohl rezeptive als auch aktive musiktherapeutische Methoden eingesetzt.
Im Hegau-Jugendwerk wird die Musiktherapie in Einzel- sowie Gruppentherapie, im Haus B, aus Kapazitätsgründen vorrangig in der Frührehabilitation (Phasen A und B) angeboten.
In der frühen Phase der Frührehabilitation stehen rezeptive, körperorientierte Dialogangebote im Vordergrund: Anhand von Klängen, Gesang und vibro-akustischer Stimulation wird versucht, die individuelle Körpersprache der Patienten (z.B. Atmung, Herzfrequenz, Mimik) in Klang und Musik umzusetzen. Diese Unmittelbarkeit im körperbezogenen Kontakt ermöglicht die Erfahrung, wahrgenommen und „beantwortet“ zu werden und kann in der Frühphase der Rehabilitation Vertrauen und Sicherheit geben.
Schwerpunkte:
Zunehmend werden aktive musiktherapeutische Elemente in die Therapie integriert. Die Kinder und Jugendlichen können auf einem einfach zu spielenden Instrument ihrer Wahl durch Improvisation und spielerisches Ausprobieren zu ihrem individuellen Ausdruck gelangen. Dadurch werden eigene Ressourcen aktiviert und verstärkt, zudem können Emotionen ausgedrückt und thematisiert werden. Außerdem werden in der Neurologischen Musiktherapie sowohl rezeptive als auch aktive musiktherapeutische Methoden eingesetzt, um fokussiert Schwierigkeiten im motorischen, sprachlichen oder kognitiven Bereich zu trainieren.
Schwerpunkte:
In unseren Gruppen werden je nach Schwerpunkt der Gruppe neben den bereits oben beschriebenen Therapieschwerpunkten auch die soziale Interaktion, das „Sich-in-der-Gruppe-erleben“ und der Austausch mit anderen gefördert.
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