In der Ergotherapie steht den Patienten ein vielfältiges Gruppenangebot offen. Über die Teilnahme entscheiden der jeweilige therapeutische Schwerpunkt und die Interessen des Patienten. Immer geht es natürlich auch um die Förderung von Kommunikation und sozialen Kompetenzen.
Die Gruppengröße beträgt meist 4-5 Patienten; in der Regel werden diese von zwei Therapeuten betreut, wobei wir auch mit anderem Berufsgruppen wie Sozialpädagogen zusammenarbeiten.
Hier werden maximal 4 Patienten betreut. Die Patienten werden vor allem bezüglich ihrer Belastbarkeit überprüft, um ihnen den Übergang in die Berufstherapie oder langfristig in eine WfB-Tätigkeit zu ermöglichen. Bereits vorhandene Fähigkeiten müssen bei neuen Tätigkeiten umgesetzt, Arbeitsabläufe strukturiert werden.
Im Vorfeld ist eine gezielte Förderung der Fingerkoordination und isolierter Bewegungen, der Tonusregulation und Druckdosierung erforderlich. Beim Schreibvorgang selbst geht es beispielsweise um die Korrektur verkrampfter Stifthaltungen, das Erlernen der vereinfachten Ausgangsschrift oder die Steigerung der Schreibgeschwindigkeit. Bei linkshändigen Kindern wird der Umgang mit den speziellen Bedingungen geübt.
In dieser Gruppe werden handwerkliche Techniken angeboten, mit denen die Teilnehmer ein eigenes Produkt herstellen können, was einen hohen Motivationsgrad bewirkt. Die Aktivitäten werden so angepasst, dass Teilbereiche wie Feinmotorik, Wahrnehmung, Handlungsplanung oder räumliches Denken gefördert werden.
Die einzelnen Töpfergruppen sind den Häusern zugeordnet. Es werden Tonwerkstücke meist eigener Wahl hergestellt. Dabei wird das Planen und Strukturieren von Handlungsabläufen sowie die Kommunikation untereinander gefördert.
Flechtgruppen gibt es auch in mehreren
Häusern. Sie dienen der Förderung von
Grob- und Feinmotorik, Auge-Hand-
Koordination, kognitiven Fähigkeiten und
sozialen Kompetenzen.
In der Küche im Haus B werden zwei Kochgruppen für die Patienten der Stationen B1, B2 und C sowie eine Kochgruppe für Patienten des Kinderhauses angeboten. Gemeinsam wird ein Menü zusammengestellt und zubereitet. Neben der Förderung der alltagspraktischen Kompetenz werden geübte Fähigkeiten umgesetzt (z.B. Schneiden von Gemüse). Hierbei werden oft Hilfsmittel erprobt (z.B. Einhandschäler). Das Kochen erfordert zudem eine genaue Handlungsplanung. Das Gruppenerlebnis fördert die Kommunikation und Auseinandersetzung untereinander. Das hier exklusive Angebot an olfaktorischen und gustatorischen Reizen bringt nicht nur ein Stück Alltag zurück, sondern steigert über bestimmte Hirnareale auch die Aufmerksamkeit.
Diese Gruppe wird für maximal vier Patienten angeboten, die sich im apallischen Durchgangssyndrom befinden, die kaum Informationen über ihren eigenen Körper bekommen oder keine Rückmeldung geben können oder die geistig und/oder körperlich schwer behindert sind. Diese Patienten erhalten auf Grund des Schweregrades ihrer Erkrankung oft zu wenig Angebote aus anderen Bereichen.
Zielsetzungen hier sind Begleitung, Kontaktanbahnung, Erinnerung und Wohlbehagen.
Die Patienten sollen sich bei Akzeptanz gegenseitig wahrnehmen; dies geschieht in Anlehnung an das Affolter-Konzept..
Das Zirkeltraining dient ausschließlich der Verbesserung von Hand- und Armfunktionen, wobei der behandelnde Therapeut in Absprache mit dem Patienten eine zu trainierende Körperseite festlegt.
Die vier Patienten arbeiten über einen Zeitraum von acht Wochen zweimal wöchentlich an vier gleich bleibenden Stationen, die sie nach jeweils 8 Minuten Training und 5 Minuten Pause wechseln. An jeder Station werden bestimmte Hand- oder Armfunktionen beübt. Zwei Therapeuten begleiten das Training (Scoring, Assistenz).
Voraussetzungen für die Teilnahme sind:
- Belastbarkeit, Ausdauer und Compliance über den Zeitraum von einer Stunde,
- Arbeitsgedächtnis für Tätigkeiten,
- Fähigkeit zum freien Sitzen,
- grobe Greif- und Loslassfunktion,
- beginnende Extension und Flexion in Schulter- und Ellbogengelenken.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass während des Zirkeltrainings eine sehr hohe Motivation in der Gruppe besteht und das repetitive Üben messbare Erfolge bewirkt.
Diese Gruppe wird für 8 - 10 Patienten angeboten.
Zielsetzung:
- Soziale Kompetenzen erreichen zur Förderung selbständiger Freizeitgestaltung
- Transfer erworbener motorischer Fähigkeiten in den Alltag
- Provokation des Einsatzes betroffener Extremitäten durch Alltagssituationen
- Erkennen von Entwicklungsfenstern
- Forcieren von Ritualen, um Alltagsstrukturen zu erleichtern
- Förderung der Ausdauer und Belastbarkeit, motorisch und kognitiv
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Ergotherapie
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