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Das Gailinger Konzept

Das "Gailinger Konzept zur Behandlung von Schluck- und Fütterstörungen (nicht nur) bei Kindern" wurde im Hegau-Jugendwerk seit 2001 in Zusammenarbeit mit Dr. Diesener entwickelt und 2006 im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung unter Fachleuten veröffentlicht. Es wird auch als "Aero-Digestiv-Trakt-Therapie" bezeichnet.

Es umfasst die folgenden Eckpunkte, nach denen die Behandlung gestaltet wird:

  1. Diagnostik vor Therapie
  2. Differenzierung kindlicher Ernährungsprobleme in
    Verhaltensstörung, sensomotorische Essstörung, Schluckstörung
  3. Chronische, meist kongenitale vs. akut erworbene Dysphagie
  4. Sicherstellen einer bedarfsdeckenden Ernährung (Sonden sind Hilfsmittel wie Rollstühle)
  5. Keine methodenabhängige, sondern diagnoseorientierte Behandlung
  6. Beteiligung der Eltern bei Diagnostik und Therapie

Auf Grundlage dieser Eckpunkte wird die Behandlung mit folgenden Modulen gestaltet:

  • Klinische und apparative Diagnostik: im Hause sind videoendoskopische Schluckuntersuchungen (VES/FEES) möglich
  • Dysphagietherapie nach den Eckpunkten (s. o.)
  • Speichelmanagement und Mundhygiene
    Hilfsmittel: Lagerung, Spezialgeschirr und -besteck
  • Diät und Ernährungsfahrplan = „Schluckdiät“: Anpassung der Konsistenz an die individuellen Fähigkeiten, schrittweiser Ersatz der Sondenernährung durch orale Kost, Mischkost, Sonde für Krisen
  • Trachealkanülen-Management: Sprechen und sichere orale Kost unter erschwerten Bedingungen

Unter diesen Aspekten kann eine Intensiv-Schluck- oder Esstherapie durchgeführt werden. Dabei stehen je nach Diagnose u. a. folgende Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:

  • Neuromotorische Kontrolle nach J. Brondo
  • Funktionelle Dysphagietherapie nach G. Bartolome
  • F.O.T.T. nach K. Coombes
  • Manuelle Schlucktherapie nach R. Horst & R. Nusser-Müller-Busch


Foto KostaufbauBei einer Behandlung mit dem Schwerpunkt Sondenentwöhnung orientieren wir uns an den Ansätzen von I. Chatoor und Dr. Wilken. Wir sehen eine Entwöhnung von der Sonde als Prozess, der individuell ist und sehr unterschiedlich ablaufen kann.

Für uns gilt der Grundsatz:
„Zwingen Sie das Kind nicht zum Essen. Zwingen Sie es nie, mit keiner Methode, unter keinen Umständen, aus keinem Grund!“ (Dr. C. Gonzales, 2002)


Eine Intensivtherapie (2-3x 30-45min/Tag an 5 Tagen/Woche) oder ein Aufenthalt zur Sondenentwöhnung ist nur nach vorheriger Absprache mit dem logopädischen Team möglich.

 

Ihre Ansprechpartnerin

Christina Rauber
Logopädin Haus B
Tel: 07734/939-141
E-Mail


 
 
 

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