Für junge Menschen, die eine Aphasie haben, bieten wir eine berufstherapeutische und logopädische Förderung, um beruflich Fuß fassen zu können. Dies geschieht im Rahmen einer BvB (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme) oder anderer medizinisch-beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen.
Eine Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung aufgrund einer Verletzung der sprachrelevanten Gebiete des Gehirns. Alle sprachlichen Bereiche, d. h. mündlicher Ausdruck, Verstehen, Lesen und Schreiben, können davon in unterschiedlichem Ausmaß betroffen sein. Dies kann die sozialen Kontakte und die schulisch-berufliche Entwicklung oder Tätigkeit beeinträchtigen.
Zunächst werden eine berufstherapeutische Eignungsanalyse und eine eingehende logopädische Diagnostik durchgeführt. Auf dieser Basis wird individuell für die einzelnen Teilnehmenden ein Förderprogramm festgelegt, das dynamisch während des Verlaufs der Maßnahme angepasst wird, um auf eine optimale Teilhabe am Arbeitsleben vorzubereiten. Das Förderprogramm ist an den Einschränkungen und den beruflichen Zielen der Teilnehmenden ausgerichtet, unter Berücksichtigung von individuellen Stärken und Ressourcen. Das Konzept wurde 2010 entwickelt und wird stetig weiter verbessert. Viele der Teilnehmenden konnten im Anschluss erfolgreich eine Ausbildung beginnen. Die Erfolge erreichen wir durch unsere intensive und individuell angepasste Förderung.
Die erforderlichen Inhalte, um eine Ausbildungsfähigkeit zu erreichen oder eine berufliche Tätigkeit auszuüben, werden in Zusammenarbeit von Berufstherapie und Logopädie aufbereitet und an die Fähigkeiten der Teilnehmenden angepasst. Dies erfolgt zum Beispiel in Form von sprachlich vereinfachten Schulungsunterlagen oder gezieltem logopädischen Training.
Eine Spezialität ist die Co-Therapie der Logopädie vor Ort in einem der berufstherapeutischen Bereiche (Hauswirtschaft, Holz, Elektro, Metall, Technische Kommunikation oder Wirtschaft und Verwaltung). So können individuelle Hilfen gegeben und Strategien erarbeitet werden, um beispielsweise Wörter wie „Elektrolytkondensator“ oder „Kreuzschlitzschraubendreher“ zu erlesen, sich zu merken oder auch nur auszusprechen. Zusätzlich wird berufstherapeutischer Ausbildungsstoff innerhalb der logopädischen Einzeltherapie bearbeitet. Die Teilnehmenden werden dadurch befähigt, diesen Stoff sprachlich zu erfassen.
Darüber hinaus findet spezifische Förderung auch in der staatlich anerkannten Krankenhausschule statt. Weitere Therapien (z. B. Ergo- und Physiotherapie) können nach Bedarf genutzt werden.
1- bis 2-mal | logopädische Einzeltherapie |
1-mal | logopädische Einzeltherapie vor Ort in der Berufstherapie |
1- bis 2-mal | logopädische Gruppentherapie |
bis zu 28,5 Stunden | Berufstherapie mit individueller Betreuung |
Den Flyer "Beruf und Sprache (BuS)" finden Sie hier.
© Die Hegau-Jugendwerk GmbH - Neurologisches Rehabilitationszentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene