Schule in der Neurologischen Rehabilitation

Auftrag der Wilhelm-Bläsig-Schule ist es, mit pädagogischen Mitteln den Beeinträchtigungen des Lernorgans Gehirn und deren vielfältigen Folgen zu begegnen. Unsere Konzeption ist seit Bestehen des Hegau-Jugendwerks in enger Verbindung mit den medizinisch-therapeutischen Disziplinen gewachsen und orientiert sich am konkreten Förderbedarf jedes einzelnen Rehabilitanden.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Bemühen, die jungen Menschen wieder an ihre schulischen Kompetenzen heranzuführen und sie möglichst umfassend auf die Rückkehr in den schulischen Alltag vorzubereiten.
In der Praxis verbirgt sich dahinter eine Pädagogik, die sich an langjährig bewährten Elementen pädagogischer, sonderpädagogischer und heilpädagogischer Fachrichtungen orientiert, deren Wurzeln in der ganzheitlichen Begegnung mit dem Menschen liegen.
Gerade vor dem Hintergrund der Inklusionsdebatte verstehen wir unsere Förderung als wichtigen Beitrag zu gesellschaftlicher Teilhabe und Aktivität bei Menschen mit erworbener und bestehender Hirnschädigung und deren Folgen.

Unabhängig vom jeweiligen Bildungsangebot definiert sich die Pädagogik der Wilhelm-Bläsig-Schule durch zwei Säulen:

• Jeder Rehabilitand erfährt eine individualisierte Förderung, die auf schulische und interdisziplinäre Diagnostik sowie den bestehenden Rehabilitationszielen basiert. Wenn die Lernvoraussetzungen im schulischen Rehabilitationsprozess es erlauben, werden zum geeigneten Zeitpunkt die Bildungsinhalte der Heimatschule mit einbezogen. Dafür pflegen wir eine enge Kooperation. 

• Unsere Rehabilitanden befinden sich in einer schwierigen Lebenssituation. Deshalb sehen wir den Aufbau einer intensiven pädagogischen Beziehung zu jedem Rehabilitanden als wesentliche Grundlage unserer Förderung. Eine positive, vertrauensvolle Grundstimmung fördert die individuellen Entwicklungsprozesse und hilft den Rehabilitanden, neue persönliche Perspektiven anzunehmen. Diesen Ansatz sehen wir durch die neurowissenschaftlichen Ergebnisse der letzten Jahre bestätigt, in denen positive Erfahrungen und Gefühle als wichtige Grundlage für nachhaltiges Lernen gesehen werden.