Schulische Diagnostik ist keine defizitorientierte Darstellung des individuellen Unvermögens, sondern sucht die individuellen Kompetenzen und Entwicklungsmöglichkeiten.
Nach Aufnahme der Rehabilitanden im Hegau-Jugendwerk erfolgt zeitnah die Schulvorstellung bei der Schulleitung. Nach Gespräch, Ersteindruck und Sichtung der Aufnahmeunterlagen wird eine Eingruppierung in unser Bildungsangebot vorgenommen. Dabei müssen die medizinisch-therapeutische Gesamtdiagnose und die sich daraus ergebenden Rehabilitationsziele berücksichtigt werden. Pädagogische Förderung der Schule innerhalb des gesamten Therapieangebots kann daher unterschiedlichste Priorität haben. Das Angebot kann somit zwischen einzelnen Stunden und bis zu 15 Stunden in der Woche liegen.
Das Zusammenspiel schulischer wie interdisziplinärer Diagnostik bildet die Grundlage für die individualisierte Förderung.
Diese berücksichtigt veränderte Kompetenzen durch neurologische Erkrankungen hinsichtlich
Die Beeinträchtigungen treten in unterschiedlichsten Konstellationen und Schweregraden auf.
Bei vielen Rehabilitanden sind individuell unterschiedliche neuropsychologische Teilleistungsstörungen vorhanden, die in erster Linie durch den psychologischen Dienst diagnostiziert werden.
Ein Schwerpunkt schulischer Diagnostik ist es, die Folgewirkungen dieser Beeinträchtigungen im schulischen Lern- und Arbeitsverhalten zu erkennen und in der Förderung zu berücksichtigen. Deshalb sind Gespräch und Verhaltensbeobachtung wichtige MIttel.
Gruppenfähigkeit als intern verwendeter diagnostischer Begriff bezeichnet dabei den Grad der pädagogischen Unterstützung durch die Lehrkraft. Je geringer die Gruppenfähigkeit, desto höher muss durch Einzel- und Kleinstgruppenförderung das Lern- und Arbeitsverhalten individuell begleitet werden.
Das schulische Leistungsvermögen wird je nach Situation durch individualisierte Aufgaben, durch spezielle Schulleistungstests, durch Orientierung an den Inhalten der Bildungspläne, durch Vergleichsarbeiten oder Schulabschlusstests festgestellt.
In regelmäßigen Fallbesprechungen, den sogenannten Case-Management-Sitzungen, werden Fortschritte interdisziplinär besprochen. Je nach Entwicklung werden die Förderziele fortlaufend angepasst.
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