27. Mai 2022
Klinik für Urologie und Kinderurologie freut sich über neue Chefärztin
(Singen/Konstanz) Die Zeit des Wartens ist vorbei: Seit dem 1. Mai 2022 hat die Klinik für Urologie und Kinderurologie im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) mit Frau PD Dr. Joanne Nyarangi-Dix eine neue Chefärztin. Sie besitzt eine „sehr hohe Expertise“, freute sich GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber bei der Pressevorstellung der ersten Chefärztin in einem Akuthaus des Gesundheitsverbunds. Das ist wichtig, denn die Urologie im Gesundheitsverbund hat nicht nur eine lange Tradition, sondern ist auch bestens etabliert und verfügt über einen hohen Standard. Und hier gibt es einen DaVinci OP-Roboter. Die neue Chefärztin ist bestens vertraut damit und ist eine ausgewiesene Expertin in der minimal-invasiven Chirurgie und der rekonstruktiven Urologie. „Mit Frau PD Dr. Nyarangi-Dix wird in der Urologie und am GLKN ein neues Kapitel aufgeschlagen“, ist sich Bernd Sieber sicher.
„Wir
sind froh, dass sie sich für uns entschieden hat. Sie ist genau die Richtige
für uns“, erklärte Prof. Frank Hinder, Ärztlicher Direktor des
Hegau-Bodensee-Klinikums (HBK), mit Blick auf die neue Kollegin. „Die bereits
vorhandene Expertise in der Abteilung aber auch die Kompetenzen des Hauses
bieten eine hervorragende Startposition für die neue Chefärztin“, fand Rebecca
Sellmann, Kaufmännische Direktorin des HBK. Der Ausbau der Urologie könne nun
weiter gehen.
Am GLKN freut sich die neue Chefärztin zuallererst auf die Zusammenarbeit mit dem vorhandenen Urologischen Team, dass während der Chefarzt-Vakanz bestens von Oberarzt Dr. Jens Tonhauser geleitet wurde. Sie freut sich auch auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, beispielsweise mit der Kinderklinik und seinem Frühgeborenenzentrum der höchsten Versorgungsstufe, der Gynäkologie und der Onkologie. Extreme Missbildungen bei Kindern sind selten, aber es gibt sie. Die neue Chefärztin beherrscht die seltene Kunst, auch „den kleinsten Menschen zu helfen“. Einen Schwerpunkt hat sie in der minimal-invasiven roboter-assistierte Chirurgie und der rekonstruktiven Urologie, die beispielsweise nach einer Blasenentfernung aufgrund einer Krebserkrankung zum Einsatz kommt. Die Neoblase sei ein guter Ersatz für die Blase – wenn die Operationstechnik exzellent beherrscht wird.
Frau
PD Dr. Nyarangi-Dix beherrscht alle Harnblasenersatzverfahren. Sie gehören zu
den komplexesten Verfahren und größten Herausforderungen in der Urologie,
konnte die neue Chefärztin bereits in ihrem abendlichen Antrittsvortrag im
Rahmen ihrer Einführungsveranstaltung am 12. Mai für geladene Gäste
eindrucksvoll aufzeigen. Dieser Herausforderung stellt sie sich gerne und hat
dabei stets das Wohl des Patienten im Auge. Es gehe darum, dem Patienten eine
individuelle und maßgeschneiderte Lösung für sein Problem anzubieten, machte
sie überzeugend klar.
Die
neue Chefärztin betonte, es sei ihr leicht gefallen, sich für den GLKN zu
entscheiden. Sie habe hier sowohl fachlich als auch menschlich gute
Rahmenbedingungen angetroffen. Die Klinik für Urologie an ihren beiden
Standorten in Singen und Konstanz verfüge über ein großartiges Team, es werde
Medizin auf hohem Niveau angeboten und es gebe Potential zur Weiterentwicklung.
Die Nähe zum Bodensee habe zudem gelockt. Sie freue sich jedenfalls, hier zu
sein, erklärte sie überzeugend.
Die 43-Jährige neue Chefärztin wurde in Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, geboren. Ein Pflegepraktikum und der Sprachkurs am Goethe-Institut in Nairobi waren Mitte der 90er Jahre der Einstieg in die spätere berufliche Zukunft in Deutschland. Nach Absolvieren eines Studienkollegs am Internationalen Studienzentrum der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und der Feststellung der Eignung für Medizinische Studiengänge studierte die junge Kenianerin, die Deutsch wie ihre Muttersprache spricht, von 1998 bis 2005 Humanmedizin an der Universität Heidelberg. Ihr praktisches Jahr absolvierte sie in der Chirurgie in den USA in Ohio, in der Urologie an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg und in der Inneren Medizin ebenfalls an der Universitätsklinik in Heidelberg. 2005 folgte die Ärztliche Prüfung/Staatsexamen, im April 2009 die Approbation. Davor hatte sie bereits am Europäischen Pankreaszentrum der Universitätsklinik Heidelberg ihre Dissertation fertig gestellt.
Für
die Urologie entschied sich Frau PD Dr. Nyarangi-Dix, weil dieses Fach nach
ihrer Meinung so extrem breit gefächert, spannend und hochinteressant sei und
viele Entwicklungsmöglichkeiten biete. Außerdem habe der menschliche Aspekt eine
sehr wichtige Rolle gespielt. Es gehe nicht nur darum, Eingriffe und
Operationen erfolgreich durchzuführen, sondern dafür mit zu sorgen, dass das
Leben danach für den Betroffenen auch wirklich gut ist – und dass im Idealfall
an das alte Leben nahtlos angeknüpft werden kann. Das ist möglich, erfordert neben
Talent eine exzellente Ausbildung und hohe Expertise, die sie an einer der
renommiertesten medizinischen Einrichtungen in Europa erlang.
Nach fünf Jahren als Assistenzärztin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg wurde Frau PD Dr. Nyarangi-Dix im Jahre 2010 Fachärztin für Urologie und unmittelbar Oberärztin. In den Jahren 2017 und 2018 war sie kommissarische Geschäftsführende Oberärztin, dann kommissarische Leitende Oberärztin, schließlich Leitende Oberärztin und gar stellvertretende Ärztliche Direktorin der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg. Die Habilitation, Erlangung der Lehrberechtigung und Ernennung zur Privatdozentin für das Fach Urologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg erfolgte im Juli 2020.
Bei der
Einführungsveranstaltung in der Skylounge des MAC 2 wusste die neue Chefärztin die
Vertreter des GLKN, darunter viele Ärztlichen Kollegen sowie die
niedergelassenen Fachärzte und Kooperationspartner, aber auch Aufsichtsräte und
Landrat Zeno Danner mit Hirn, Herz und Humor zu überzeugen. Den musikalischen
Rahmen der stimmigen Einführungsveranstaltung gab ein Cello-Quartett unter der
Leitung von Dr. Wolfram Lucke, Chefarzt der Gynäkologie. Gemeinsam mit dem
Chirurgen Dr. Veit Busam, dem Urologen Thomas Pflumm und Birgit Freiberg (nicht
HBK) wusste das Quartett mit Werken von Brahms, Mendelssohn-Bartholdy und
Friedrich Metzler zu erfreuen.