Neben dem schon seit langem etabliertem Brustkrebszentrum, wurde 2017 das Gynäkologische Krebszentrum Hegau-Bodensee mit großem Erfolg und ohne Abweichung zertifiziert.
Im Auditbericht wurden dabei gleich mehrere Aspekte positiv hervorgehoben, u.a. der gute Patientensupport, die Qualifikation der Pflege, sowie die hohen Fallzahlen.
Während die Brustkrebspatientinnen in unserer Frauenklinik im Rahmen des zertifizierten Brustkrebszentrums behandelt werden, versorgen wir nunmehr also auch Frauen mit bösartigen Unterleibserkrankungen nach zertifizierten Qualitätsleitlinien und Strukturen im Rahmen des Gynäko-Onkologischen Zentrums.
Konkret behandeln wir in unserem zertifizierten gynäkologischen Krebszentrum Frauen mit Eierstock-, Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs sowie Frauen mit Veränderungen an Schamlippen, Scheide und Gebärmutterhals; ebenfalls auch Frauen mit anderen seltenen bösartigen Genital-Erkrankungen.
Der erste Kontakt mit unseren Gynäkoonkologischen Fachspezialisten findet statt im Rahmen einer speziellen Sprechstunde. Die Patientinnen werden durch den niedergelassenen Frauenarzt oder auch durch den Hausarzt vorgestellt. An der Frauenklinik des Hegau-Bodensee-Klinikums Singen führen wir ambulante Untersuchungen durch, wofür neben speziell ausgebildeten und zertifizierten Ärzten auch modernste Hochleistungsultraschallgeräte zur Verfügung stehen.
Wenn der Verdacht auf eine bösartige gynäkologische Erkrankung besteht, bieten wir die weitere Diagnostik an. Neben der gynäkologischen Untersuchung mit Ultraschall und Kolposkopie besteht die Möglichkeit zur Computertomographie (CT), zur Kernspinuntersuchung (MRT) oder auch, wenn es sinnvoll erscheint, zur PET-CT-Untersuchung. Außerdem können evtl. nötige Biopsien (Gewebeproben) in der Regel ohne Wartezeit direkt ambulant in örtlicher Betäubung entnommen werden.
Die
Sprechstunde ist vernetzt mit unserer gynäko-onkologischen Tumorkonferenz sowie
unserer Abteilung für operative Gynäkologie. Außerdem pflegen wir enge Kontakte
zu den niedergelassenen Frauenärzten der Region, so dass wir auch in komplexen
Erkrankungssituationen unter Berücksichtigung aller Aspekte und mit kurzen
Kommunikationswegen individuelle kompetente Lösungsansätze entwickeln können.
Falls
eine Operation nötig ist, bieten wir alle gängigen und innovativen
Operationsverfahren an. Wir arbeiten
am Gynäkologischen Krebszentrum fachübergreifend mit Spezialisten aus der
Chirurgie, der Urologie sowie Onkologie und Strahlentherapie zusammen, um die
Krebserkrankung so radikal wie nötig und gleichzeitig so schonend wie möglich
zu behandeln. Auch für die intensivmedizinische Betreuung bei größeren
Operationen steht rund um das Team der Intensivmedizin mit Anästhesisten,
Schmerzmedizinern und Fachpflegekräften zur Verfügung.
Wir setzen in allen Fällen, in denen es medizinisch sinnvoll ist, schonende minimal-invasive Operationstechniken ein. Mit dieser „Schlüssellochchirurgie“ (Laparoskopie) lassen sich Frühstadien von Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses und -körpers sowie der Eierstöcke wirkungsvoll behandeln. Außerdem hilft das Verfahren bei der Ermittlung der Erkrankungsausdehnung zur Therapieplanung bei vielen weiteren Tumorarten.
Für besondere Fälle steht für diese minimalinvasiven Operationen auch das roboter-assistierte
Operationssystem „DaVinci“ zur Verfügung, mit dem wir seit über fünf Jahren
auch in der Gynäkologie arbeiten.
Sofern bei jungen Patientinnen der Erhalt der Fruchtbarkeit insbesondere im
Hinblick auf nachfolgende Therapien eine Rolle spielt, können wir eine
Zusammenarbeit mit dem bundesweiten Netzwerk „Fertiprotect“ anbieten.
In vielen Fällen gynäkologischer Krebserkrankungen muss eine operative Behandlung durch nicht-operative Maßnahmen ergänzt oder vervollständigt werden. Hier sind insbesondere die onkologisch-medikamentöse Therapie sowie die Strahlentherapie zu nennen.
Für beide Behandlungsformen sind Spezialpraxen auf dem Campus des Klinikums etabliert, die für die Mitbetreuung jederzeit erreichbar sind und zur Verfügung stehen. In manchen Fällen beschränkt sich der operative Eingriff auch auf eine bloße diagnostische Maßnahme und die eigentliche Therapie wird dann nicht-operativ durchgeführt.
Alle Fälle gynäko-onkologischer Krebserkrankungen
werden in einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen, um die
bestmögliche Kombination und Reihenfolge der zur Verfügung stehenden
Behandlungsmethoden individuell festzulegen.
Im Rahmen der Fallbesprechungen in der Tumorkonferenz werden grundsätzlich auch genetische Aspekte einer Tumorerkrankung mitbetrachtet. Sofern medizinisch indiziert werden weiterführende genetische Beratungen und Tests angeboten, diese erfolgen in unseren Räumlichkeiten der Frauenklinik Singen in Kooperation mit Kollegen der Humangenetik der Universität Tübingen.
Für einige spezielle Erkrankungssituationen gibt es neue Medikamente und Therapiekonzepte. Über unsere onkologischen Partner am Krebszentrum Singen können wir Patientinnen in aktuell laufende europäische Studien einbringen, sofern dies jeweils gewünscht wird.
Hier finden Sie eine aktuelle Studienübersicht über derzeit laufende Studien zur Behandlung von Brustkrebs und Gynäkologischen Tumoren. Wenn Sie Interesse haben, an einer Studie teilzunehmen, sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt an. Generelle Informationen zu Studien bekommen Sie auch über die Koordinatorin.
Im Rahmen der o.g. gynäko-onkologischen Sprechstunde können wir auch Zwischenuntersuchungen während laufenden Therapien anbieten sowie Nachsorgeuntersuchungen. Dies erfolgt wiederum in enger Absprache mit dem betreuenden niedergelassenen Frauenarzt.
Um das Therapieangebot im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung abzurunden, stehen in unserem Gynäko-Onkologischen Zentrum folgende Angebote zur Verfügung:
Wir - Ärzte, Mitarbeiter des Sozialdienstes, der therapeutischen Dienste
und die Koordinatorin des Krebszentrums - haben für Sie Reha-Kliniken vor Ort
besucht und mit vielen Mitarbeitern gesprochen. Jetzt können wir Ihnen die
Schwerpunkte, Besonderheiten und Fachärzte in einem knappen Vergleich aufzeigen
für Ihre Entscheidungsfindung, welche Klinik die geeignetste ist. Unterschiede
liegen z.B. im Bereich Mitaufnahme von Kindern und Angehörigen, an der Größe
und Philosophie und am Behandlungsspektrum. Lesen Sie selbst. Das Ergebnis
finden Sie hier.
Jährlich wird
das Gynäkologisches Krebszentrum nach den strengen Qualitätskriterien der
Deutschen Krebsgesellschaft überprüft. Im Audit 2019 wurde das Zertifikat
bestätigt.
Das Gynäkologisches
Krebszentrum ist Teil des Onkologischen Zentrums, das ebenfalls regelmäßig
durch externe Fachvisitation in einem zweitägigen Audit überprüft wird. Über die
aktuellen Ergebnisse können Sie sich unter KrebszentrumHegau-Bodensee informieren. Dort finden Sie auch weitere Angebote und
Informationen, die von den onkologischen Patientinnen der Frauenklinik des
Hegau-Bodensee-Klinikums genutzt werden können.
Einen Flyer
mit Informationen können Sie im Sekretariat der Frauenklinik Singen bestellen.
Umfassende allgemeine Informationen zum Krebszentrum finden Sie hier:
Weitere
Informationen finden Sie auch in den