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stehen. Sie erhalten einen Überblick über ausgewählte Krankheitsbilder,
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Das Prostatakarzinom ist der häufigste Tumor beim Mann. Betroffene fühlen sich nicht nur von der Tumorerkrankung, sondern auch von den möglichen Risiken der Behandlung bedroht.
Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsformen, die alle für sich alleine oder in Kombination Heilung oder langfristiges Zurückdrängen der Krankheit erreichen können. Daher rückt der individuelle Wunsch des Patienten und vor allem die Lebensqualität unter oder nach der Behandlung in den Mittelpunkt.
In der Konsequenz führt dies zum "mündigen Patienten", was die Verantwortung des Patienten und auch die Verantwortung der Ärzte wachsen lässt. Auf den Innenseiten des Umschlags erfahren Sie mehr über die Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Konstanz und lesen ein Experteninterview mit Privatdozent Niko Zantl, Chefarzt der Urologie am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen.
Herr Dr. Zantl, ist Prostatakrebs immer noch die häufigste Krebserkrankung bei Männern?
Die Häufigkeit Prostatakarzinomes ist in den letzten drei Jahrzehnten stetig angestiegen. Zur Zeit ist das Prostatakarzinom vor dem Lungenkrebs die häufigste bösartige Erkrankung bei Männern in Deutschland und gleichzeitig die dritthäufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen.
Können Sie bekannte Risikofaktoren nennen, die die Krankheit begünstigen können?
Die beiden wichtigsten Risikofaktoren sind das Alter und die Tatsache, dass ein Bruder oder der Vater an einem Prostatakarzinom erkrankt sind. In letzterem Falle steigt das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, auf mehr als das Doppelte gegenüber anderen Männern an. In Bezug auf die Ernährung scheinen so genannte Phytoöstrogene (insbesondere Soja) und Lycopene (in Tomaten enthalten) vor einem Prostatakarzinom zu schützen. Auch eine lang anhaltende Prostataentzündung (Prostatitis) kann möglicherweise die Entstehung eines Prostatakarzinomes begünstigen. Im Gegensatz dazu scheint die Vasektomie (Samenleiterdurchtrennnung), die Zuckerkrankheit (Diabetes) und Übergewicht (Adipositias) keine Rolle zu spielen.
Wie kann MANN die Erkrankung frühzeitig erkennen?
Zu dieser Frage muss man sagen, dass das Prostatakarzinom nur im organbegrenzten Stadium heilbar ist. Da ein Prostatakarzinom, welches Beschwerden macht, meist nicht mehr organbegrenzt ist, ist eine Früherkennung wichtig. Die Früherkennungsuntersuchung besteht aus einer Bestimmung des PSA-Blutwertes und aus einer Untersuchung der Prostata mit dem Finger. Eine Ultraschalluntersuchung der Prostata kann zur Beurteilung des PSA Wertes sinnvoll sein.
Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, wenn man an Prostatakrebs erkrankt ist?
Für eine Empfehlung der Behandlung muss man zwischen dem organbegrenzten, dem lokal fortgeschrittenen und dem metastasierten Prostatakarzinom unterscheiden und außerdem Alter, Begleiterkrankungen und die Wünsche des Patienten berücksichtigen. Grundsätzlich steht die aktive Überwachung, operative Entfernung der Prostata oder ohne Lymphknoten sowie die Strahlentherapie durch die Haut oder durch Einsetzen von kleinen radioaktiv strahlenden Partikeln in die Prostata zur Verfügung. Neue Behandlungsverfahren, die zurzeit noch nicht standardmäßig, sondern nur in speziellen Fällen angewendet werden sollten, sind die so genannte Hyperthermie (Überwärmung) und der hochintensitätsfokussierte Ultraschall (HIFU). Beim metastasierten Prostatakarzinom kommen die Hormon Behandlung und die Chemotherapie zum Einsatz.
Herr Dr. Zantl: Wo kann MANN sich über Prostatakrebs informieren?
Die Spezialisten auf dem Gebiet der Früherkennung des Prostatakarzinoms und seiner Behandlung sind die Urologen.
Wie wichtig können Selbsthilfegruppen sein?
Die gute Information vieler Patienten über Printmedien und Internet hat schon lange zum so genannten "mündigen Patienten" geführt. Dies lässt die Verantwortung des Patienten und auch die Verantwortung der Ärzte wachsen. In diesem Zusammenhang kann ein Zusammenspiel von Patienten, Selbsthilfegruppen und Ärzten ein wertvolles Instrument für die Zufriedenheit aller Betroffenen darstellen
Deutliches Übergewicht oder Adipositas ist die Ursache für verschiedene gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenschmerzen, Gelenkprobleme oder Komplikationen durch die Verfettung von Organen.
Auch die Häufigkeit der Entwicklung von bösartigen Dickdarmtumoren ist bei massiv übergewichtigen Menschen erhöht. Die Lebenserwartung ist bei fehlender, dauerhafter Gewichtsreduktion im Vergleich zu normalgewichtigen Personen deutlich reduziert. Daneben führt gerade massives Übergewicht häufig zu sozialer Isolierung verbunden mit dem Verlust des Arbeitsplatzes und reaktiver Depression. Die Prävention der Adipositas spielt daher eine immer größer werdende Rolle. Hierzu bedarf es der Aufklärung und Wahrnehmung des Krankheitsbildes "Adipositas" in der Gesellschaft.
Adipositas, d.h. massives Übergewicht bedarf in den meisten Fällen einer ärztlichen Behandlung und Betreuung. Da Adipositas so viele unterschiedliche Facetten der Gesundheit betrifft, ist erfolgreiche Hilfe besonders effektiv, wenn ein Team von Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen in einem Adipositaszentrum wie am Klinikum Konstanz in enger Abstimmung zusammenarbeitet. Die Fragen des Experteninterviews beantwortet Dr. Stefan Kaiser (siehe Foto oben).
Ab wann spricht man von starkem Übergewicht?
Die Einteilung erfolgt nach dem sogenannten Body Mass Index (BMI). Dieser errechnet sich durch das Körpergewicht in kg, geteilt durch die Körpergröße (m) im Quadrat. Adipositas Grad I beginnt mit einem BMI von 30 bis 34,9 kg/m². Eine krankhafte oder morbide Adipositas liegt ab einem BMI von 40 kg/m² oder mehr vor.
Ist eine Zunahme von Übergewicht zu beobachten?
Es gibt heutzutage mittlerweile mehr übergewichtige und adipöse Menschen weltweit als Untergewichtige und Unterernährte. In einzelnen Staaten der USA ist der Anteil übergewichtiger Menschen > 50 Prozent. In Deutschland werden etwa 30 Prozent der Bevölkerung als übergewichtig und 20 Prozent als adipös eingestuft. Auch im Kindes- und Jugendalter besteht bereits erhebliches Übergewicht. Etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen dem 3. und 17. Lebensjahr werden in Deutschland als übergewichtig angesehen.
Was bedeutet die Zunahme von Übergewicht für die Gesellschaft?
Die Zunahme des Übergewichtes in der Gesellschaft ist ein eminentes sozioökonomisches Problem. Mit der Häufung und Zunahme der Adipositas sind bei Nichtbehandlung unausweichlich die Ausbildung von Folgeerkrankungen verbunden. Schätzungen zur Folge werden derzeit etwa 7 bis 8 Prozent der Kosten im gesamten Gesundheitswesen für die Behandlung der Adipositas und deren Folgeerkrankungen aufgewendet. Hinzu kommen jedoch indirekte Kosten für den Staat und die Gesellschaft durch häufigeren Arbeitsausfall und Arbeitsunfähigkeit.
Was ist die häufigste Ursache für Übergewicht?
Gerade in den letzten 30 Jahren wird ein Wandel der Ernährungsform durch sog. "Fast Food", vermehrter Konsum gesüßter Speisen und Getränke beobachtet. Gleichzeitig nimmt jedoch die körperliche Aktivität in der Bevölkerung ab. Hinzu kommt noch eine bei vielen adipösen Menschen zu beobachtende genetische, d.h. angeborene Disposition zur Ausbildung der Adipositas.
Ist Übergewicht eine Erkrankung?
Wie Alkoholismus stellt Adipositas laut der Weltgesundheitsorganisation WHO eine chronische Erkrankung mit reduzierter Lebensqualität und erhöhter Morbidität und Mortalität dar.
Welche Operationsmöglichkeiten stehen stark übergewichtigen Menschen zur Verfügung?
Eine operative Therapie zur Gewichtsreduktion ist erst dann indiziert, wenn konservative Behandlungsmaßnahmen keinen dauerhaften Behandlungserfolg mehr versprechen und ein massives Übergewicht vorliegt. Eine operative Therapie zur Gewichtsabnahme sollte für den Patienten daher eine letzte Therapieoption darstellen. Man unterscheidet zwischen restriktiven und restriktiv, malabsorptiven Operationsverfahren zur Gewichtsreduktion. Ein rein restriktives Operationsverfahren, was zur Limitierung der Nahrungsaufnahme führt, ist die Magenbandimplantation, sogenanntes Gastric Banding.
Die Schlauchmagenbildung, sogenannte Sleeve Resektion des Magens ist ein weiteres vornehmlich restriktives Operationsverfahren, bei dem der Magen dauerhaft zu einem kleinkalibrigen Schlauch mit Ausbildung eines frühzeitigen Sättigungsgefühls umgeformt wird. Diese Operationsmethode hat zusätzlich auch Auswirkungen auf hormonelle Regelkreise im Körper, die sich günstig auf ein frühzeitiges Sättigungsgefühl und eine bestehende Insulinrestinstenz auswirken können.
Die Magen-Bypass Anlage stellt ein Kombinationsverfahren aus Restriktion und Malabsorption dar. Es wird bei dieser Operation der Mageneingang vom Restmagen abgetrennt und ein etwa 50 cm unterhalb des Zwölffingerdarms liegender Dünndarmschenkel an diesen abgetrennten Mageneingang angeschlossen. Zusätzlich wird der vom Restmagen und Zwölffingerdarm kommende verbliebene obere Dünndarmschenkel mit den zur Verdauung erforderlichen Verdauungssäften etwa 150 cm unterhalb des an den Mageneingang hochgezogenen und hier angeschlossenen Dünndarmschenkel eingenäht. Hierdurch können die Patienten nur eine geringe Nahrungsmenge bis zur Ausbildung eines Sättigungsgefühls aufnehmen und diese Nahrung auch schlechter verstoffwechseln, da eine Verdauung erst nach Zuführung der Verdauungssäfte 150 cm unterhalb des Mageneinganges stattfinden kann. Eine weitere jedoch deutlich seltener angewandte Operationsmethode zur Gewichtsreduktion stellt die biliopankreatische Diversionsoperation dar. Dabei wird noch ein größerer Dünndarmanteil aus der normalen Nahrungspassage mit stark eingeschränkter Verdauungsmöglichkeit ausgeschlossen, wodurch sich jedoch auch die unerwünschten Nebenwirkungen erhöhen.
Alle Operationsmethoden zur Gewichtsreduktion werden routinemäßig mit der Schlüssellochtechnik, d.h. minimal invasiv durchgeführt.
Wie funktioniert eine Magenband-OP?
Durch eine Magenbandoperation wird der Magen in einen kleinen Vormagen und einen größeren Restmagen sanduhrförmig unterteilt. Sobald die Nahrung aufgenommen wird, füllt sich zunächst der Vormagen. Es kommt zur Dehnung der Vormagenwand und der sich hierin befindlichen Rezeptoren, die ein frühzeitiges Sättigungsgefühl an das Gehirn vermitteln. Hierdurch können nur noch deutlich geringere Kalorienmengen aufgenommen werden, sofern der Patient auf die regelmäßige Zufuhr von Süßigkeiten und süßen Getränken verzichtet. Diese können ungehindert das Magenband passieren und führen bereits in kleinen Mengen zu hoher Kalorienaufnahme, wodurch der Operationserfolg langfristig gefährdet werden kann. Eine hohe Selbstdisziplin und Motivation ist daher gerade bei Patienten nach Magenbandanlage unabdingbar.
Ist die Schlauchmagen-OP eine Alternative zum Magenband?
Eine Schlauchmagenbildung ist sicherlich langfristig das deutlich effektivere Operationsverfahren zur Gewichtsreduktion. Es bietet sich gerade bei Patienten mit massivstem und massivem Übergewicht an. Nachteilig bei dieser Operationsmethode ist, dass eine dauerhafte, nicht mehr rückgängig zu machende anatomische Veränderung bewirkt wird. Das Operationsrisiko ist höher als bei einer Magenbandimplantation. Diese Operation ist für Patienten mit ausgeprägter (Sodbrennen)oder Refluxerkrankung eher ungeeignet.
Welche Erfolgsaussichten bestehen hinsichtlich einer dauerhaften Gewichtsreduktion?
Adipositas stellt eine chronische Erkrankung dar, die nicht heilbar ist. Es können durch eine Operation zur Gewichtsabnahme nur die Symptome und Folgeerkrankungen zum Großteil verbessert und zum Teil beseitigt und geheilt werden. Die Patienten werden durch die Operation mobiler, einsatzfähiger und gewinnen in aller Regel deutliche Lebensqualität. Das massive Übergewicht kann abhängig von Art und Umfang der Operation in den meisten Fällen drastisch und dauerhaft reduziert werden. Voraussetzung sind die Mitarbeit und eine ausreichende Compliance und Selbstdisziplin des Patienten. Nach Schlauchmagenbildung und Magen-Bypass Anlage sind Reduktionen des Übergewichts zwischen 60 und 80 Prozent zu erwarten. Bei Anlage eines Magenbandes liegt der zu erwartende Übergewichtsverlust mit etwa 40 bis 50 Prozent etwas niedriger. Allen operativen Therapien zur Gewichtsabnahme gemeinsam ist, dass sie die derzeit effektivsten Methoden für eine drastische und dauerhafte Gewichtsreduktion bei massiver Adipositas darstellen.
Welche Vorbereitungen sind für die genannten Operationsmethoden notwendig?
Alle Patienten sollten vor einer Operation bereits Erfahrungen mit konservativen Behandlungsmethoden zur Gewichtsabnahme haben. Daneben sollte eine ernährungsmedizinische Beratung im Vorfeld stattgefunden oder bereits einmal durchgeführt worden sein. Zur Klärung der speziellen Indikation für eine Operation zur Gewichtsabnahme bedarf es einer Risiokoprofilanalyse. Damit werden vorliegender Begleiterkrankungen beurteilt, wie z. B. der Ausschluss von Hormonelle Ursachen der Adipositas. Daher ist eine internistisch, endokrinologische Untersuchung und Einschätzung im Vorfeld einer derartigen Operation sehr wichtig und unabdingbar. Neben weiteren Untersuchungen des Bauchraumes wird zudem routinemäßig eine psychologische bzw. psychosomatische Evaluierung und Beurteilung vorgenommen.
Welche Nachsorgemaßnahmen sind notwendig und wie lange dauert die Nachsorge?
Eine Nachsorge bleibt zeitlebens erforderlich. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamttherapiekonzeptes nach operativer Therapie und findet anfangs im dreimonatigen Abstand statt. Nach individueller Absprache können diese verlängert werden. Primärer Ansprechpartner für den Patienten bleibt auch nach einer operativen Therapie der Hausarzt.
Welche Bedeutung kommt der Ernährungsberatung bei der Behandlung von Adipositas zu?
Eine Ernährungsberatung und Ernährungsumstellung ist vor und insbesondere nach einer operativen Maßnahme zur Gewichtsabnahme zwingend erforderlich. Patienten müssen nach derartigen Operationen ihr Ernährungsverhalten komplett umstellen. Dies bedingt zum Teil auch eine Umstellung des Einkaufsplans und des Kochens.
Ist eine Behandlung durch Physiotherapie empfehlenswert?
Eine Physiotherapie kann zum Muskelaufbau gelenknaher Muskelgruppen beitragen. Entscheidend für die Gelenke ist jedoch die Gewichtsentlastung durch massive Gewichtsabnahme. Dazu kann auch eine physiotherapeutische Behandlung und regelmäßige Bewegungstherapie beitragen. Eine viel größere Bedeutung kommt der Bewegungstherapie jedoch durch Anregung des Stoffwechsels und Aufbaus von Muskelmasse unter einer Gewichtsabnahme zu. Ohne eine regelmäßige Bewegungstherapie geht bei einer erheblichen Gewichtsabnahme mit Reduktion von Fettgewebe sonst auch Muskelmasse und Eiweiß verloren.
Ein Experteninterview mit Dr. Thomas Kiefer, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie am Klinikum Konstanz.
Herr Dr. Kiefer: Krankhaftes Schwitzen – was hat man sich darunter vorzustellen?
Patienten mit krankhaftem Schwitzen – oder, wie es medizinisch richtig heißt, „Hyperhidrosis“ – schwitzen abnorm stark, so dass diese Menschen häufig in ihrem alltäglichen Leben stark eingeschränkt sind.
Kennt man die Ursache für dieses krankhafte Schwitzen?
Nein, die Ursache ist nicht bekannt. Teilweise werden bei manchen Formen dieses krankhaften Schwitzens psychische Ursachen vermutet. Dies liegt natürlich nahe, da ja nahezu jeder Mensch, wenn er aufgeregt ist oder unter Stress steht, vermehrt schwitzt. Bei vielen Formen des krankhaften Schwitzens trifft dies jedoch mit Sicherheit nicht zu.
Als Thoraxchirurg beschäftigen Sie sich doch eigentlich mit Lungenkrebs und Lungenmetastasen – also richtig schlimmen Krankheiten. Was hat der Lungenchirurg mit "krankhaftem Schwitzen" zu tun?
Der Grund, warum sich Lungenchirurgen wie ich mit dieser Krankheit beschäftigen, liegt einfach darin, dass sich die Operation, die bei dieser Krankheit angeboten werden kann, im Brustkorb abspielt.
Äußert sich dieses krankhafte Schwitzen bei allen Patienten in gleicher Weise?
Nein, krankhaftes Schwitzen tritt in verschiedenen Formen auf. Manche Menschen schwitzen nur an den Händen, dies aber so massiv, dass sie bspw. keinen Kugelschreiber mehr halten können, oder sie haben die so genannten Waschfrauenhände, so dass sie sich scheuen, jemandem die Hand zu geben. Eine andere Form ist die so genannte axilläre Hyperhidrosis, bei der dieses krankhafte Schwitzen vornehmlich in den Achselhöhlen auftritt. Eine dritte Form ist die der so genannten plantaren Hyperhidrosis, wo es zu einem abnorm starken Schwitzen an den Füßen kommt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Kombinationen und eine seltene Form, die das Gesicht und in noch selteneren Fällen das Gesicht und den ganzen Kopf betrifft.
Welche Hilfe können Sie diesen Menschen anbieten?
Bei manchen dieser Formen des krankhaften Schwitzens können wir den Patienten eine Operation, die thorakale Sympathektomie, anbieten. Hierbei wird durch so genannte Schlüsselloch-Chirurgie eine Durchtrennung eines Nerven – des Grenzstranges oder Sympathicus – durchgeführt. Entsprechend der Form des Schwitzens erfolgt diese Durchtrennung in einer ganz bestimmten Höhe im Brustkorb.
Wie hoch sind die Erfolgschancen?
Dies ist stark abhängig von der Art des Schwitzens. Bei richtig durchgeführter Operation und bei den Formen vor allen Dingen des Schwitzens an den Händen und in der Achselhöhle sind die Erfolgschancen mit 80% - 90% zu beziffern. Niedriger ist die Erfolgsquote beim Schwitzen an den Füßen. Eine Operation beim Schwitzen am Kopf und im Gesicht sollte nicht durchgeführt werden, da hier die Erfolgsaussichten sehr gering sind.
Nach welcher Zeit kann man absehen, ob die Operation erfolgreich war?
Sofort! Man muss sich vorstellen, wenn die Operation erfolgreich ist, dann funktioniert dies wie ein Schalter, der umgelegt wird. Die Patienten haben sofort trockene Hände bzw. trockene Achselhöhlen.
Können Komplikationen auftreten?
Der Eingriff selbst ist unkompliziert. Es kann aber in ca. 30 % der Fälle ein so genanntes kompensatorisches Schwitzen auftreten. Hierbei sind dann bspw. die Hände trocken, jedoch tritt ein starkes Schwitzen am Rumpf oder an den Oberschenkeln auf. Viele der Patienten nehmen dies jedoch gerne in Kauf, wenn sie wieder trockene Hände haben und sich nicht mehr sozial isoliert fühlen.
Wird die Operation von den Krankenkassen bezahlt?
Ja, hier gibt es keine Einschränkungen. Wenn die Krankheit besteht und durch den Arzt bestätigt ist, wird sie von den Kassen bezahlt.
Welche Behandlungsalternativen gibt es?
Es wird eine Unzahl von Alternativen, wie z. B. die Injektion von Botox oder das Absaugen des Fettes in der Achselhöhle angeboten. Allein schon an dieser Tatsache kann man erkennen, dass keine von ihnen auf Dauer Erfolg bietet.
Tritt diese Krankheit auch schon bei Kindern auf und sollte man hier auch operieren?
Ja, durchaus. Diese Kinder kann und soll man auch operieren, allerdings sollte vor einer Operation immer eine intensive Beratung zwischen Hautarzt, Kinderarzt und Chirurgen stehen.
Experteninterview mit Oberarzt Dr. Volker Kammermeier, Leitender Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie am Klinikum Konstanz.
Ich habe eine Daumensattelgelenksarthrose, kann ich das hier in Konstanz operieren lassen?
Die Daumensattelgelenksarthrose oder wie sie in der Fachsprache heißt Rhizarthrose ist eine häufige Erkrankung, die im Klinikum Konstanz sehr oft operiert wird. Bei der Operation wird das Vieleckbein entfernt und der erste Mittelhandknochen mit einer Sehne am zweiten Mittelhandknochen befestigt. Es erfolgt anschließend eine 4-wöchige Ruhigstellung und dann eine 2-wöchige krankengymnastische Nachbehandlung, bei der der Daumen jedoch noch nicht belastet werden sollte. Nach 6 Wochen kann der Daumen wieder kraftvoll eingesetzt werden. Die Operation hat sehr gute Erfolgsaussichten und wird häufig nacheinander an beiden Daumen durchgeführt.
Durch einen Unfall ist das Mittelgelenk eines Langfingers zerstört, kann man das mit einem künstlichen Gelenk ersetzen?
Wenn jemand mitten im Erwerbsleben steht und seine Handkraft voll einsetzen muss, ist der künstliche Gelenkersatz nicht zu empfehlen, da die künstlichen Fingergelenke hohe Belastungen, wie sie bei handwerklichen Berufen entstehen, auf Dauer nicht aushalten. Bei leichten körperlichen Belastungen wie z.B. Schreibmaschineschreiben, Autofahren etc. kann man hier mit dem Gelenkersatz sehr viel großzügiger sein. Bei Patienten, die systemische Erkrankungen haben wie z.B. Rheumapatienten, sind in der Regel viele Gelenke betroffen. Hier sollte man, um eine möglichst gute Funktion und vor allen Dingen auch Beschwerdereduktion zu erreichen, abhängig vom Ausmaß der Gelenkzerstörungen, sehr viel großzügiger mit den künstlichen Gelenkersatzteilen. Es gibt bei den künstlichen Fingergelenken nicht die langen Beobachtungszeiten wie man sie von Hüft- oder Knieendoprothesen kennt.
Ich habe Rheuma und meine Gelenke sind verdickt.
Die rheumatischen Erkrankungen haben sehr viele Facetten, die sowohl die Sehnen als auch die Gelenkhäute und den Knochen betreffen. Von daher muss sehr differenziert untersucht werden, was man in welcher Reihenfolge chirurgisch angeht. Die chirurgische Therapie ist immer nur eine zusätzlich Therapie zu einer medikamentösen Basistherapie. Da das Rheumaleiden in der Regel ein, wenn auch häufig langsam fortschreitendes Leiden ist, müssen die einzelnen Operationen gut gegeneinander abgewogen werden, da in der Regel jede betroffene Hand mehrfach an unterschiedlichen Stellen operiert werden muss.
Ich habe eine Gefühlsstörung in der Hand, was kann man tun?
Gefühlsstörungen in der Hand sind sehr häufig Ausdruck eines Engpass-Syndroms, entweder des Mittelnerven, also des N. medianus, was auch als Karpaltunnelsyndrom bekannt ist, oder als Einengung des N. ulnaris, was sehr viel seltener auftritt und als Syndrom der Loge de Guyon bekannt ist. Diese Nervenengpass-Syndrome sollten vom Neurologen mit untersucht werden, um die Nervenleitgeschwindigkeiten zu messen. Sollten die Nervenleitgeschwindigkeiten gewisse Grenzen überschreiten, sollte handchirurgisch eine Nervenlösung durchgeführt werden, damit sich die Nerven wieder erholen. Dies sind in aller Regel kleine Eingriffe, die ambulant durchgeführt werden, häufig sogar in lokaler Betäubung und keine Ruhigstellung der Hände in einer Gipsschiene nach sich ziehen. Mann sollte bei solchen Engpass-Syndromen nicht zu lange warten, da man von handchirurgischer Seite nur dafür sorgen kann, dass der Nerv optimale Bedingungen zur Erholung hat. Auf die Nervenerholung hat man keinen Einfluss. Wenn zu lange gewartet wird, kann es mal vorkommen, dass sich der Nerv nicht mehr erholt und damit permanente Lähmungen oder Gefühlsminderungen bestehen.
Ich habe ein Schnappen im Finger, was kann man tun?
Der sog. Schnappfinger ist eine häufige Erkrankung, die dadurch bedingt ist, dass das 1. Ringband, das sich in Höhe des Grundgelenkes befindet relativ eng ist und somit die Beugesehen nicht richtig gleiten kann. Die Ursache dieser Erkrankung ist häufig nicht zu eruieren. Die Therapie ist recht einfach. Es kann in lokaler Betäubung das Ringband gespalten werden. Dadurch erweitert es sich ein wenig, so dass die Sehne wieder problemlos gleiten kann. Das Schnappen ist immer sofort weg und die Schmerzen entwickeln sich sehr rasch zurück. Auch dies ist ein kleiner, etwa 10-minütiger handchirurgischer Eingriff, der ambulant durchgeführt wird.
Was ist die Schaufensterkrankheit?
Wenn Sie beim Gehen (vor allem bergauf) regelmäßig Schmerzen im Unterschenkel spüren, die Sie kurzzeitig ausbremsen, kann das ein Hinweis auf die Schaufensterkrankheit sein. Sie trägt den Namen, weil Sie die Betroffenen zwingt, in mehr oder weniger kurzen Abständen stehen zu bleiben - wie bei einem Schaufensterbummel.
Woher kommt der Schmerz?
Der Schmerz ist ein Alarmsignal Ihrer Unterschenkelmuskulatur. Die Muskeln benötigen zum Arbeiten Sauerstoff, das Ihnen im Blut geliefert wird. Sind aber Schlagadern, die Arterien, verstopft, so dass das Blut nicht mehr ausreichend in die Extremitäten fließen kann, leidet die Muskulatur unter Sauerstoffmangel und kann nicht mehr arbeiten. Die Folge sind Schmerzen, und im schlimmsten Fall stirbt Gewebe ab. In über 90 Prozent der Fälle ist es die Arteriosklerose (Schlagaderverkalkung), die für den Verschlussprozess der Gefäße verantwortlich ist.
Warum ist die Schaufensterkrankheit so gefährlich?
Die Gefäßerkrankung, also die Verengung und Verstopfung der Schlagadern, spielt sich nicht nur in den Gefäßen der Extremitäten Arme und Beine ab, sondern auch an den Herzkranzgefäßen und den Gefäßen, die das Gehirn versorgen. So erklärt sich die Tatsache, dass viele Betroffene einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden.
Was kann ich tun, um der Erkrankung vorzubeugen? Was sind Risikofaktoren für die Krankheit?
Der Prozess der Gefäßwandverkalkung erstreckt sich über viele Jahre und bleibt lange unbemerkt. Dennoch sind Risikofaktoren greifbar, die die Erkrankung begünstigen und beschleunigen. Dazu gehören unter anderem das Zigaretten rauchen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte. Das Rauchen ist dabei der stärkste Faktor, der die Verengung der Gefäße vorantreibt. Raucher sind dreimal häufiger betroffen als Nichtraucher.
An wen sollte ich mich mit Beschwerden wenden? Wann sollte ich mich im Klinikum vorstellen?
Ihr erster Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt. Ihm können Sie Ihre Beschwerden vortragen, bei Zweifeln sollten Sie sich nicht scheuen, Ihm Ihre Probleme zu schildern. Er kann Sie nach kurzer Untersuchung beraten, ob das Risiko der Verschlusserkrankung besteht und wie Sie weiter vorgehen sollten. Spätestens wenn Sie ernste Probleme haben, Ihnen das Laufen bereits sehr schwer fällt, nächtlicher Ruheschmerz auftritt, oder Sie unübersehbare Symptome wie offene Wunden oder schwarze Flecken am Fuß haben, sollte Sie Ihr Hausarzt im Krankenhaus in der Gefäßsprechstunde vorstellen. Unter anderem können hier genaue Untersuchungen der Schlagadern durchgeführt werden wie die Duplexsonographie, die herkömmliche Katheter-Untersuchung, die Kernspin- oder die CT-Angiographie. Hier wird das weitere Vorgehen in Kooperation mit Ihrem Hausarzt abgestimmt.
Wie sollte ich mit der Erkrankung umgehen? Kann ich Sie aufhalten?
Sie selbst können viel tun, um die Therapie der arteriellen Verschlusskrankheit erfolgreich zu gestalten. Sie werden die Krankheit nie heilen können, aber ihr Voranschreiten verzögern. Dazu gehört, dass Sie Risikofaktoren, vor allem das Rauchen, ausschließen. Eine gesunde Ernährung hilft Ihnen und regelmäßige Bewegung mit bewusstem Gehtraining fördert die Erweiterung der kleinen Gefäße, die das Blut um eine Verengung oder einen Verschluss herumleiten. So helfen Sie Ihrem Körper, geschickt "Umleitungen" um Problemgefäße zu bauen.
Warum habe ich beim Laufen Schmerzen, während ich ohne Probleme Ski- und Radfahren kann? Kann Radfahren der Krankheit vorbeugen?
Beim Radfahren ist überwiegend der Oberschenkel gefordert, während beim Laufen die Wade arbeiten muss. Wird die Wade aber schlecht mit Blut versorgt, haben Sie Schmerzen. Beim Skifahren ist die Wade so fest im Skischuh eingespannt, dass sie kaum arbeiten muss - und somit auch kein Schmerz entsteht. Alle Sportarten sind gut, aber um gegen die Verschlusskrankheit effektiv zu kämpfen, sollten Sie auf ein gezieltes Gehtraining nicht verzichten. Nur indem Sie die Muskeln im Unterschenkel fordern, können Sie die Blutversorgung im Unterschenkel und Fuß fördern.
Wann droht eine Amputation?
Die Amputation einer Zehe, des Fußes oder des Unterschenkels ist nötig, wenn große Teile des jeweiligen Gewebes aufgrund der schlechten Blut- und Nährstoffversorgung abgestorben sind. Die Amputation alleine verspricht allerdings noch keine Besserung. Gleichzeitig muss die Blutversorgung des verbleibenden Gewebes gewährleistet werden, indem beispielsweise ein Bypass gelegt wird.
Welche Rolle spielt eine genetische Veranlagung?
Die genetische Veranlagung ist ein Risikofaktor für die Erkrankung. Keiner ist Ihr schicksalhaft ausgeliefert. Sie darf deshalb nicht als "Ausrede" genutzt werden, um andere Risikofaktoren wie beispielsweise das Rauchen zu legitimieren. Ganz im Gegenteil: Bei einer genetischen Veranlagung ist es umso wichtiger, andere Risikofaktoren auszuschalten.
Hat das Restless-legs-Syndrom mit der Schaufensterkrankheit zu tun?
Nein. Die Symptome des Restless-legs-Syndrom machen sich zwar auch in den Beinen bemerkbar, die Erkrankung hat aber mit der Blutversorgung und den Gefäßen nichts zu tun. Es handelt sich dabei um eine neurologische Krankheit.
Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie hier:
Gesund durch den Sommer
Der Sommer hat im wahrsten Sinne des Wortes viele Sonnenseiten. Die warme Jahreszeit birgt aber auch Gefahren, zum Beispiel wenn sie zu ungewohnten sportlichen Aktivitäten und Selbstüberschätzung animiert.
Hitze kann eine Belastung für den menschlichen Organismus sein. Damit Sie den Sommer uneingetrübt ohne seine Schattenseiten genießen können, geben Ihnen Ärzte des Klinikum Konstanz Gesundheitstipps. Die Spezialisten der verschiedenen Fachabteilungen des Klinikums wissen aus ihrer Erfahrung, wovor und wie Sie sich schützen können.
Das Klinikum Konstanz wünscht Ihnen eine schöne Urlaubszeit. Für den Fall der Fälle sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikum Konstanz auch in Ihren Ferien rund um die Uhr für Sie da.
Sonnenschutz ist für kleine und große Kinder von großer Bedeutung.
Schirmchen oder Decken sollten am Kinderwagen für Schatten sorgen, ein
Käppchen auf dem Kopf sollte auch sein. Wird die Haut der Sonne
ausgesetzt, sollte sie mit für die Bedürfnisse von Kinderhaut
entwickelter Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor geschützt
sein.
Hohe Temperaturen im Schlafzimmer können auch den Kleinen zu schaffen machen. Deshalb gilt hier wie für Erwachsene: Das Zimmer kühl halten und schon tagsüber abdunkeln.
Schwangere können sich beim ruhigem, ungehetztem Schwimmen abkühlen. Zum Erfrischen müssen sie nicht gleich ins Wasser gehen, schon kalte Duschen für die Beine können sehr erholsam sein. Beim Sonnenbaden sollten sich Schwangere einschränken und sich nicht der prallen Sonne aussetzen. Tagsüber können werdende Mütter alles etwas ruhiger angehen und auch mal die Beine hochlegen
Die warmen
Monate laden zu vielen Aktivitäten im Freien ein. Bewegung ist wichtig,
auch im Sommer. Doch übertreiben Sie nicht, denn jede körperliche
Anstrengung erhöht den Energieumsatz und damit die Körperwärme. Sport
sollte an heißen Tagen auf die kühlen Morgen- oder Abendstunden
verschoben werden. Statt Leistungssport bieten sich im Hochsommer
Spaziergänge im Wald oder Fahrradfahrten mit kühlendem Fahrtwind an.
Auch
wenn Sie den Eindruck haben, bereits "aufgewärmt" zu sein: Machen Sie
körperliche Muskelübungen, bevor Sie mit dem Sport beginnen.
Überschätzen
Sie sich und Ihre Leistungsfähigkeit nicht, wenn Sie den Sommer nutzen,
für Sie ungewohnte Sportarten auszuprobieren. Greifen Sie auf
Schutzmaßnahmen zurück. Beim Fahrradfahren gehört der Helm dazu, beim
Skaten gehören Helm sowie Protektoren für Ellenbogen-, Hand- und
Kniegelenk zur Ausrüstung.
Motorradfahrer sollten selbstverständlich
nicht nur den Helm, sondern auch die Schutzkleidung statt T-Shirt und
Jeans tragen. Wirbelsäulenprotektoren können vor schweren Unfallfolgen
bewahren.
Vorsicht beim Baden
Vermeiden Sie
Sprünge in unbekannte Badegewässer. Sichern Sie sich über die Tiefe ab,
achten Sie auf Glasscherben oder weitere Fremdkörper, an denen Sie sich
verletzen könnten.
Kühlen Kopf bewahren!
Herrscht
große Hitze, muss unser Körper einen Kraftakt leisten, um den
Organismus wie gewohnt aufrecht zu erhalten. Insbesondere die Konstanz
der Körpertemperatur ist wichtig - und anstrengend. Der menschliche
Körper stellt deshalb bei großer Hitze die Gefäße in der Haut weit und
produziert mehr Schweiß. Die Haut wird gekühlt, wenn der Schweiß auf der
Haut verdunstet. So kann die Körpertemperatur trotz Hitze konstant
gehalten werden. Wird dieses Kühlsystem überlastet, kann es zu
gesundheitlichen Problemen kommen. Damit es nicht soweit kommt, raten
wir Ihnen:
Schluck für Schluck zum Wohlbefinden
Jeder
weiß es, dennoch trinken viele Menschen während der warmen Jahreszeit
zu wenig - oder das Falsche. Bei hohen Temperaturen sollten wir täglich
rund zwei Liter mehr Flüssigkeit zu uns nehmen. Da unser Körper rund 60
Prozent aus Wasser besteht, ist der Ersatz des hitzebedingten
Flüssigkeitsverlusts lebensnotwendig. An heißen Tagen können es auch
drei bis vier Liter mehr sein. Was tut unserem Körper gut?
Wasser und Fruchtsaftschorlen (drei Teile Wasser, ein Teil Saft)
Früchte- und Kräutertee
Gerne können Sie die Getränke gekühlt genießen, nicht jedoch eiskalt, da dies die körpereigene Wärmeproduktion anregen kann.
Reduzieren
Sie während der heißen Tage den Konsum von Kaffee und Schwarztee und
verzichten Sie auf Alkohol. Alkohol weitet die Gefäße im Körper
zusätzlich, so dass dem Kreislauf noch weniger Blut zur Verfügung steht.
Schwindel und Verwirrtheit, sogar ein Hitzeschlag mit Kreislaufkollaps
können die Folge sein.
Heiße Sache: Medikamente und Hitze
Wenn
Sie Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie vorsorglich mit Ihrem
Arzt besprechen, wie Sie sich bei großer Hitze verhalten sollten. Denn
hohe Temperaturen können die Wirkung von Medikamenten beeinflussen.
Manche Medikamente sensibilisieren die Haut gegenüber Sonnenstrahlen, so
dass Rötungen oder Blasen auf der Haut entstehen können.
Senioren sollten sich schonen
Schwindelgefühle
sind gerade für Senioren eine häufige Begleiterscheinung des
Hochsommers. Sie sollten sich besonders schonen, ungewohnte Belastungen
vermeiden und wann immer möglich in klimatisierten Räumen aufhalten.
Hitzköpfe am Autosteuer
Die
Unfallhäufigkeit steigt erfahrungsgemäß bei Hitze stark an. Unter
Hitzestress steigt die Herzfrequenz, es kommt zu vorzeitiger Ermüdung
und Benommenheit und zu verlängerten Reaktionszeiten. Deshalb: Lüften
Sie das Fahrzeug gut durch, nehmen Sie Getränke mit und machen Sie bei
langen Fahrten vermehrt Pausen.
Entlastung durch Abkühlung
Sie
entlasten ihren Körper, wenn Sie sich in einer kühlen Umgebung
aufhalten. Eine erfrischend kühle Wohnung erhalten Sie, wenn Sie sie
morgens und abends gut durchlüften und die Fenster tagsüber mit Rolläden
bzw. Jalousien verdunkeln. Helle, luftige Kleidung aus Naturfasern
hilft, einen Hitzestau im Körper zu vermeiden.
Zur schnellen
Abkühlung können Sie kaltes Wasser über die Unterarme fließen lassen und
ein kühlendes Fußbad nehmen. Durch den Kältereiz werden die Gefäße
zumindest wieder für kurze Zeit enger gestellt und so der Kreislauf
gestärkt.
Sommer auf der Speisekarte
Beim
Schwitzen gehen Kochsalz, Magnesium und andere Elektrolyten verloren.
Sie helfen Ihrem Körper, wenn Sie sie ihm über Gemüsebrühen oder
Salzknabbereien wieder zuführen. Schonen Sie ihren Kreislauf, indem Sie
schwer verdauliche, fettreiche und üppige Mahlzeiten meiden. Bevorzugen
Sie lieber Salat oder Obst.
Schutz vor der Sonne
Jeder
weiß es - aber viele Menschen missachten konsequent die Ratschläge zum
Sonnenschutz. Tragen Sie bei langen Aufenthalten eine Kopfbedeckung,
cremen Sie Ihre Haut zum Schutz vor gefährlicher UV-Strahlung bereits
eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad reichlich mit Sonnenmilch mit
ausreichend hohem Lichtschutzfaktor ein und ziehen Sie schattige Plätze
vor.